Achtsamkeit

Achtsamkeit bedeutet

sehen, um zu verstehen,

hören, um hinzuhören,

probieren, um zu wissen

schnuppern, um zu denken,

berühren, um in Schwingung zu geraten.


Guiseppe Ferraro



Von der Schönheit um uns herum, all den kleinen Details, dem Marienkäfer auf dem Blatt, der Biene in der Blüte, dem Sonnenstrahl auf dem Wasser, erfahren wir nichts, wenn wir sie nicht bemerken.

Oftmals nehmen Menschen nicht einmal wahr, dass es ihnen schlecht geht, dass sie Hunger oder Schmerzen haben, geschweige denn die Schönheiten des Lebens in ihrer Nähe. Zu schnell gewöhnt sich der Mensch an einen schönen Ausblick, weil er ihn täglich sieht, an den liebenden Partner oder die Partnerin, weil man schon seit Jahren zusammen ist, an die tägliche Routine, den flüchtigen Kuss beim Abschied……… Und dann plötzlich passiert etwas, eine Krankheit, der Verlust eines geliebten Menschen, ein Unfall…….. und alles ändert sich. Plötzlich scheint die Welt still zu stehen, Dinge, die einmal wichtig erschienen, werden unwichtig, der Moment zählt,

das Erleben im Hier und Jetzt.

Doch muß der Schmerz erst so groß werden, daß wir anfangen umzudenken?

Unser Leben ist jetzt, also fangen wir an jetzt zu leben, achtsam, bewußt und mit allen Sinnen. Das Leben wird dadurch intensiver, sinnvoller und lebendiger.



Achtsamkeit ist der Ursprung des Lebens.

Achtsam Leben schaffen,

achtsam Leben begleiten,

achtsam zu sich selbst sein,

achtsam zu anderen, sei es Mensch, Tier oder Pflanze.

Ohne Sinneswahrnehmung können wir nicht achtsam werden. Das heißt, das Leben mit allen Sinnen wahrnehmen, sich Zeit lassen, von der Oberfläche ins Detail gehen, wahrnehmen und nicht nur registrieren, berühren und nicht nur anfassen, fühlen und nicht nur denken.

Je achtsamer wir werden, desto bewußter werden wir, und je bewußter wir sind, desto besser können wir Entscheidungen treffen. Entscheidungen, die unsere Entscheidungen sind, auch wenn sie sich vielleicht nach einiger Zeit als falsch erweisen. Im Moment, im Hier und Jetzt sind es unsere Entscheidungen. Über das Fühlen kommen wir zum Denken und zum Handeln. Wir agieren ganzheitlich.

Bei den Achtsamkeitsübungen ist es wichtig nicht zu urteilen, alles hat seine Berechtigung, es gibt kein Gut, oder Schlecht, kein Falsch oder Richtig.

Bei Gehübungen z.B. werden wir zum eigenen Beobachter. Es ist nicht wichtig zu urteilen, ob unsere Füße schön sind, oder nicht, ob wir einen angenehmen Gang haben oder nicht, es ist wichtig zu spüren wie wir gehen, wie wir die Füße aufsetzen, wie es sich anfühlt wenn wir unsere Gangart verändern, und wie sich unser Gefühlszustand ändern kann, wenn wir achtsam sind, selbst entscheiden was und wie wir etwas tun wollen, ohne zu urteilen.

Probieren Sie einmal aus achtsam zu duschen, ganz bei der Sache zu sein, die Temperatur des Wassers bewußt zu regulieren, das Wasser auf dem Körper spüren, das Duschgel in den Händen, den Duft aufnehmen und genießen, ganz im Hier und Jetzt. Ihr Körpergefühl wird sich verändern und Achtsamkeit wird Ihnen vertrauter.

Das bedeutet Verantwortung zu übernehmen.